Der Internetradiosender ByteFM ↑ feiert gerade sein 10-jähriges Jubiläum, was angesichts des jenseits des Mainstreams liegenden Programms ein kleines Wunder darstellt. Andererseits ist der Erfolg des kleinen Hamburger Senders aber auch sehr leicht zu erklären, denn er bietet „genau das, was die Öffentlich-Rechtlichen nicht mehr leisten: handgemachtes Musikradio, das einordnet, wertet, kommentiert und dabei immer eine große Liebe zur Musik in den Mittelpunkt stellt. Mehr als hundert Moderatoren und Programmmacherinnen sorgen für Vielfalt und Kompetenz, selbst in kleinsten Subgenres“ (der freitag; Musikliebhaber im Trutzbunker, 2/18) ↑.
Inwzischen sind es etwa 120 (ehrenamtlich arbeitende) Moderator*innen, die ein Programm präsentieren, das ganz die grenzenlosen Weiten guter Musik widerspiegelt. Den Hörern wird es dabei nicht immer leicht gemacht: „‚Am Anfang waren die Hörer damit noch etwas überfordert. Für die Genrewechsel zwischen den einzelnen Sendungen braucht es eine gewisse Akzeptanz‘, sagt Ruben Jonas Schnell, Gründer, Geschäftsführer und Moderator von ByteFM. Die Vielfalt von Pop gehört hier zum Konzept und wird nicht dem Götzen einer allgemeinen ‚Durchhörbarkeit‘ geopfert“ (der freitag; Musikliebhaber im Trutzbunker, 2/18) ↑.
ByteFM, das sich selbst als „Webradio für gute Musik“ versteht, ist komplett werbefrei und wird durch einen Förderverein am Leben gehalten, an dem jederfrau und jedermann teilhaben kann. „Gute Musik“ – das ist alles, was an aktueller Musik da und wichtig ist, der Sender ist einer „Retromanie“ komplett unverdächtig. So kann man sich, ein wenig Programmstudium vorausgesetzt, Orientierung verschaffen und so manches Schmuckstück am Wegesrand auflesen.
Das Londoner Trio „Shopping“ z.B. ist eine von diesen Bands, auf die man jenseits von ByteFM vermutlich nie gestoßen wäre. Angelehnt an diverse Spätsiebziger Wave-Bands wie The B-52’s, Gang Of Four, The Violent Femmes oder The Feelies, bieten die schrillen Drei einen unglaublich groovenden Sound mit (selbst)ironischen sozialkritischen Texten – „Dance Punk“ steht irgendwo geschrieben und das ist nicht falsch. Der Spaß der Woche …
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Wilfried