Hilfe im Dschungel der Rock-und-Pop-Musik versprechen seit vielen Jahren die Best-Of-Listen der Musikmagazine, ohne die ein Überblick über Genres, Platten oder Künstler zuweilen kaum noch möglich scheint. Obwohl diese natürlich trotz aller Bemühungen um Offenheit immer subjektiv bleiben werden, haben einige dieser Listen mittlerweile einen legendären Status erreicht, wie z.B. die des „Rolling Stone“ (Die 500 besten Alben aller Zeiten, Die 100 besten Gitarristen aller Zeiten etc.).
Als eine Art „Gegengift zu all den anderen Bestenlisten des Jahrhunderts“ verstand das britische Avantgarde-Musikmagazin „Wire“ ↑ seine bewusst jenseits des Mainstreams angesiedelte Liste „100 Records That Set the World on Fire (While No One Was Listening)“. Diese Liste hat mittlerweile (und ein wenig unerwartet) ein ganz besonderes Eigenleben entwickelt und wird auf diversen Seiten im Internet in Erinnerung gehalten (auf den Seiten von „Wire“ selbst ist sie mittlerweile nicht mehr zu finden). Sie umfasst 100 „Spezialitäten“ (die später noch einmal um weitere 30 Alben erweitert wurden) vor allem aus den Bereichen Jazz, Neue Musik, Elektronische Musik und Postrock.
Die Zeitschrift „Wire“ (einstiger Untertitel: „Adventures in Modern Music“) hat sich mit dieser Liste zweifellos selbst ein Denkmal gesetzt und wird ihrem Ruf und ihrem Anspruch damit mehr als gerecht. Die vollständige Liste ist z.B. auf Discogs zu finden: The Wire’s „100 Records That Set The World On Fire (While No One Was Listening) + extra 30 Records“ ↑.
Die Liste „100 Records That Set the World on Fire (While No One Was Listening)“ ist erstmals 1998 erschienen, am Ende eines für die Rockmusik nicht sehr guten Jahrzehnts, dass trotz mancher Ausnahmen doch eher eine Dekade der Ideen- und Lustlosigkeit war, in der andere Musikrichtungen sich zunehmend der Aufmerksamkeit der Musikhörer bemächtigten. „Wire“ hat mit dieser Liste so etwas wie einen bleibenden Weckruf geschaffen und eine Einladung zu Zeit- und Abenteurerreisen in eine musikalische Welt, die kaum jemand kennt, viele aber kennen sollten.
„Haben Sie auch genug davon, von anderen Magazinen daran erinnert zu werden, dass die besten Alben der Welt von den Beatles, Beach Boys und Rolling Stones gemacht wurden? Das geht uns auch so. Auf den nächsten 18 Seiten fragen wir unsere Autoren nach einer Übersicht über 100 Schallplatten, die die Fantasie der Welt hätten beflügeln müssen, nur dass alle beschäftigt waren …“
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Wilfried