Wie schon die Liste 100 Greatest Guitarists war auch die 2003 erschienene Übersicht über die „500 besten Alben aller Zeiten“ (500 Greatest Albums of All Time) des amerikanischen Musikmagazins Rolling Stone ein großer Aufreger in der Musikwelt, wobei die Liste mit den Alben sogar der Online-Enzyklopädie „Wikipedia“ einen eigenen Artikel wert war.
Wie bei anderen Listen auch blieb die Auswahl nicht ohne Widerspruch. So wurde die Fokussierung auf die 60er- und 70er-Jahre beklagt oder das fast ausschließlich englischsprachige Alben ausgewählt wurden. Auch würden ganze Musikrichtungen wie ProgRock, Metal oder HipHop fast vollständig fehlen.
Dennoch hat sich heute die Ansicht durchgesetzt, dass es sich hier um einen gelungenen Überblick einflussreicher und guter Musik handelt. Medien, Fans und Händler weisen immer wieder auf die Platzierung eines bestimmten Albums auf dieser Liste hin (Wikipedia).
Ein Jahr später erschien übrigens im deutschsprachigen Rolling Stone eine überarbeitete Version dieser Liste, die auch einige deutsche Alben aufwies.
♦ Die 500 besten Alben aller Zeiten – die komplette Liste
♦ 10 classics Rolling Stone overlooked
♦ 500 beste Alben aller Zeiten (Rolling Stone)
Die Beschäftigung mit diesen Listen macht Spaß, daran kann es trotz so manchem Widerspruch keinen Zweifel geben. Wer will, findet hier so etwas wie einen „Kanon“ der Rockmusik, der durchaus auch noch Neues bzw. „damals“ Übersehenes bietet. Zu diesen Entdeckungen gehört für mich das Album „Crazy Rhythms“ der Feelies von 1980, das in der Liste der Top 100 Alben der 1980er des Rolling Stone auf Platz 78 kam.
Deren melodischer, sparsam instrumentierter Gitarrenrock ist ein typisches Beispiel für den durch den Punkrock Ende der 1970, Anfang der 1980er Jahre hervorgerufenen Umbruch in der Rockmusik, der sich auch in den Rock-Diskotheken widerspiegelte. So hörte man z.B. im Circus Musicus in Märschendorf Anfang der 80er Jahre kaum noch Songs aus den 60er und 70er Jahren, sondern durchweg aktuelle Musik aus dem Independent-Bereich. The Feelies mit „The Boy with the Perpetual Nervousness“ – wir hören ein Youtube-Video mit für einige vielleicht zunächst etwas fremder Musik, mit der man sich aber unbedingt beschäftigen und mehr davon hören sollte …
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Wilfried
Das Erscheinen der Feelies LP war für mich zunächst ähnlich verwirrend und aufregend wie die erste Cure LP. Die Feelies habe ich im Fiz Oblon in Bippen oft gespielt. Heute sind sie fast vergessen – zu Unrecht.
Gisbert Wegener