Heutigen Bands, die mit Gitarren, Keyboards und Melodien hantieren, wird gerne das Etikett „Retro-Rock“ verpasst. Gemeint ist damit eine „rückwärtsgewandte“ Musik, die sich eher den Traditionen von gestern verpflichtet fühlt und scheinbar nichts Neues, Innovatives oder gar Zeitgemäßes verkörpert. Kritik dieser Art ist offensichtlich nicht besonders nett gemeint und kommt in erster Linie von denjenigen, die Musik als einen zeitlichen Prozess erleben, in dem nur das Neue von morgen zählt und nicht mehr der (als reaktionär oder zumindest altbacken empfundene) Sound von gestern.
Beispiele wie die wachsende Vinyl-Kultur, die sich rund um die Renaissance der Schallplatte entwickelt hat, zeigen jedoch auf, dass so mancher als „Retro“ bezeichnete Trend sich eher als Gegenpol zu einer Gegenwart präsentiert, die als instabil erscheint, weil das heute Vertraute, Willkommene und Liebgewonne eben dies morgen schon nicht mehr sein wird und sein darf. Dies um so mehr, als die Vinyl-Freunde von heute durchaus technikbegeistert und an Innovationen interessiert sind.
Mittlerweile hat sich auch für all die Bands, deren Wurzeln in der klassischen Zeit der Rockmusik von 1965 bis 1975 („Classic Rock“ mit Bands wie Deep Purple, Led Zeppelin, Pink Floyd, Genesis, „Krautrock“) gründen, der sehr viel wohlwollendere Begriff des „Vintage-Rock“ etabliert. „Vintage“, ursprünglich aus der Welt der Weinkultur stammend und einen besonders guten Jahrgang bzw. einen besonders erlesenen Wein meinend, ist demnach eine Bezeichnung für ein besonders hochwertiges und zeitloses Objekt, bei dem es vollkommen egal ist, ob es tatsächlich alt ist oder nur ein Vintage-Flair besitzt.
„Vintage“ ist heute ein Qualitätsmerkmal nicht nur für Musik, sondern z.B. auch für Möbel, Autos, Mode oder Accessoires – und steht genau für die Freiheit und Individualität, die man benötigt, wenn man etwas anderes schätzt als das, was gerade in ist.
So gesehen mag es auch kein Zufall sein, dass viele der von manchen geschmähten Classic-Rock-Bands heute ein Niveau und eine Reife erreicht haben, die sie in den 1970er Jahren sofort zu Superstars gemacht hätten. Für die Bands selbst ist das natürlich eher schade, für die Musikfreunde und -hörer von heute dagegen nicht. Es gibt tatsächlich noch andere Musik als die im „Formatradio“ in endlosen Schleifen laufende blutleere Popmusik von heute und morgen! 🙂
Horisont – The Hive
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Siena Root – Tales Of Independence (am 09.06.2017 ab 20.30 Uhr im Oldenburger Cadillac!)
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Gov’t Mule & Dr. John – Shoop So Low
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Kairon, IRSE! – Starik
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Sounds Of New Soma – Wahn
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Wilfried