Berufsbild DJ

Folgt man den Ausführungen zum Berufsbild des DJs oder der DJane z.B. auf Wikipedia ↑ oder aktuell im Beruf der Woche auf ZEIT Online ↑, so hat sich dieses Bild seit den Anfängen der Musik-Präsentation von Tonträgern in den Radiostationen bis hin zu den Sound- und Eventkünstlern der heutigen Zeit sehr verändert, vor allem in technischer und musikalischer Hinsicht. Ein Mythos der Popkultur ist der DJ aber heute genau so wie vor 50 Jahren.

Die DJ-Nights am Schloss Jever sind sicher vor allem aufgrund der Authentizität der beteiligten DJs zum Erfolg geworden. Es war deutlich zu spüren, dass die DJs eben wirklich „ihre“ Musik spielten, wobei eigenes Erleben und viele Erfahrungen eine sehr große Rolle gespielt haben dürften.

Die heutigen DJs sehen sich m.E. eher als eigenständige Klangkünstler und Produzenten, weniger als reine Abspieler von Musik. Dennoch ist die „Interaktion“ zwiwchen dem DJ und „seinem“ Publikum heute ebenso wie früher und jenseits der technischen Möglichkeiten der wichtigste Baustein für eine gelungene Nacht. Wer den richtigen „Groove“ nicht findet, hat es nicht geschafft.

Und der richtige „Groove“ ist seit den Disco-Trends der 1970er und 1980er Jahre immer wichtiger geworden. Die Leute woll(t)en tanzen und sich bewegen, das reine „Kennenlernen“ und „Hören“ von neuer Musik verlor bald an Reiz. In den frühen progressiven Diskotheken der späten 1960er und frühen 1970er Jahre war das noch anders gewesen und eröffnete den DJs zum Teil unglaubliche Spielräume. Der fast schon missionarische Eifer eines Wolfgang Schönenberg, in seiner „Scala“ den Besuchern stets neue, auch anspruchsvolle Musik zu präsentieren, ist bekannt, doch auch Reinhold Fiege, seines Zeichens DJ in der legendären Disko „Stagges Hotel“, konnte z.B. in den frühen 1970er Jahren nach Mitternacht oft seine ganz eigenen Visionen von guter Musik voll ausleben – alte Soul-Klassiker, Softmachine, sogar Klassik lief in manchen Nächten.

Spätestens in den 1980er Jahren war so etwas nicht mehr ohne weiteres möglich. Das musste z.B. auch Wolfgang Schönenberg in seiner „Charts“-Phase erfahren, denn seine Musikauswahl begeisterte nicht mehr alle Besucher gleichermaßen. Er sei eben selbst kein Tänzer gewesen und spielte daher zuweilen Musik, der der wahre „Groove“ fehlte. Diesbezüglichen Wünschen und Hinweisen sei er oft nicht nachgekommen, wie ein damaliger „Charts“-Gänger erzählt.

Für die DJs auf den drei bisherigen DJ-Nights war es dagegen ein Leichtes, die Besucher zu begeistern, denn die waren ja gerade gekommen, um „Music in another dimension“ zu hören und einzutauchen in den „Spirit“ der damaligen Zeit. Neben Altbekanntem packten die DJs auch so manchen Geheimtipp aus. Wir hören im Folgenden zwei davon: Ray Manzarek mit „The Golden Scarab“ und Streetmark mit „Eleanor Rigby“. Danke an die DJs und hier insbesondere Gisbert und Rio für’s Wiederhören und all die schönen Erinnerungen!

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Wilfried

1 Gedanke zu „Berufsbild DJ“

  1. Danke Wilfried und ein gutes neues Jahr für alle! Wenn Ihr Golden Scarab hört, dann stellt Euch bitte vor, dass Wolfgang Schönenberg dazu das Cover in circa 2,50 x 2,50 Meter Größe an die Wand der Tanzfläche der Scala projezierte, das war ein Erlebnis ohne gleichen!

    Gisbert

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