Corona – Der GAU für die Musik- und Kulturbranche?

Die Auswirkungen der Corona-Krise sind im Alltag der meisten Menschen überpräsent, darüber muss wohl kein Wort mehr verloren werden.

Die Folgen für die Musik- oder überhaupt die ganze Kulturbranche sind darüber hinaus noch gar nicht abzuschätzen. Der amerikanische Gesundheitsexperte Zeke Emanuel ist sich laut dem deutschen Rolling Stone ↑ sicher, dass vor dem Herbst 2021 keine Konzerte und Festivals stattfinden dürfen und werden. In den USA sind die Tonträger-Verkäufe infolge der geschlossenen Plattenläden komplett eingebrochen. Zahlen für Deutschland gibt es (noch) nicht, aber sie dürften ähnlich ausfallen.

Der Berliner Club-Initiative United We Stream ↑ ist die Verzweiflung über den Wegfall aller Lebensgrundlagen förmlich anzumerken, dennoch ist der von Arte Concert ↑ unterstützte Versuch, die Musik der Clubs von den DJs direkt ins Wohnzimmer streamen zu lassen, aller Ehren wert … „Wenn schon alleine feiern, dann richtig“.

Es ist keine Frage, dass der Ausbruch des Corona-Virus für die Musikbranche eine existenzielle Bedeutung hat. Viele haben das inzwischen begriffen – selbst die GEMA hat ein Nothilfe-Programm für Mitglieder ↑ aufgelegt. Und im deutschen Rolling Stone findet sich eine schöne Anregung mit vielen Möglichkeiten der Hilfe: Corona-Krise: So können Sie Musikern von zu Hause aus helfen – die Möglichkeiten im Überblick ↑ …

Für diejenigen, die noch überlegen, ob sie „irgendwie“ spenden oder vielleicht mal wieder eine CD oder ein Vinyl-Album kaufen sollten, hat z.B. das Montreaux-Jazz-Festival seine Archive geöffnet, um richtig deutlich zu machen, was wir tatsächlich an Kulturgütern verlieren könnten, wenn sich die Musik- und Kulturbranche nicht wieder berappeln kann. Statt der Ankündigung des Programms für das nächste Festival, das eigentlich im Juli diesen Jahres hätte stattfinden sollen, werden nun für einen begrenzten Zeitraum 50 legendäre und seltene Montreaux-Konzerte im Stream ↑ zugänglich gemacht. Auftritte von u.a. Johnny Cash, James Brown, Nina Simone, Marvin Gaye, Carlos Santana, Lou Reed, Patti Smith, RUN DMC, Wu-Tang Cla, Ray Charles, Etta James, Phil Collins, Alanis Morissette sowie Simply Red und Deep Purple stehen für das wahrlich grenzenlose, spartenübergreifende Antlitz eines der besten europäischen Festivals.

Auch das Angebot an im Stream dargebotenen Live-Konzerten vom schon erwähnten Nischensender „Arte Concert“ ↑ ist großartig und reicht von Bob Marley über Anna Calvi bis hin zu Manu Dibango. Weitere Tipps nehmen wir gerne entgegen!

Übrigens war Manu Dibango der erste namhafte Musiker, der an den Folgen des Corona-Virus gestorben ist. Sein Hit „Soul Makossa“ von 1973 ist eine DJ-Legende und steht für den Beginn einer ganzen Musikrichtung.

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Wilfried

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