Gemeinnützige Stiftungen sind in der Regel besonders wichtige Stützpfeiler unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens – sie deuten aber oftmals auch auf einen Mangel in demselben hin, einen Mangel an Unterstützung und Förderung für bestimmte, vor allem kulturelle Bereiche.
Die Deutsche Rockmusik Stiftung ↑ ist so ein Beispiel. Gerade in und mittels der Rockmusik werden Milliarden erwirtschaftet und machen manche (Rock-)Musiker*innen und vor allem die Musikindustrie reich – und auf der anderen Seite gibt es zahllose talentierte Musiker*innen, die von der Ausübung ihrer Kunst nicht oder kaum leben können. Hier versucht die Deutsche Rockmusik Stiftung mit Projekten und Programmen entgegenzuwirken.
Auch um die Deutsche Rockmusik Stiftung selbst musste man schon fürchten, denn auf der Website der Organisation werden seit Jahren keine neuen Projekte mehr erwähnt. Jetzt aber wurde ein neues Projekt der Stiftung bekannt, das in der (Musik-)Welt ein größeres Echo hervorgerufen hat. In Hannover, dem Standort der Stiftung, soll bis 2022 unter dem Arbeitstitel „Backward//PLAY//Forward“ das „Deutsche Zentrum für Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Musiktechnik“ ↑ entstehen, hinter dessen etwas sperrigem Titel die Idee steht, eine Art „Mitmach-Museum“ zu gründen, in dem nicht nur die technische Seite der Rockmusik (und deren Entwicklung) dargestellt, sondern mittels eigener Übungsräume und Tonstudios allen Interessierten auch die Möglichkeit geboten werden soll, eigene Musik zu erstellen und diese mit nach Hause zu nehmen.
Hannover hat musikgeschichtlich einiges zu bieten – die „Scorpions“ oder „Fury in the Slaughterhouse“ waren oder sind international bekannte Bands aus der Stadt, so mancher interationale Plattenerfolg wurde in hannoverschen Tonstudios eingespielt, vor etwa 120 Jahren verließ die erste Schallplatte die weltweit erste Schallplattenfabrik in Hannover, das Archiv des pleitegegangenen Plattenpresswerks EDC ↑ wartet auf ein neues Zuhause …
Sollte dieses Museum, das Vergangenheit und Zukunft zugleich in sich vereinigen soll, tatsächlich aufgebaut werden können, wäre dies ein neuer kreativer Leuchttum in der hannoverschen Nordstadt. Hoffentlich bleibt dann dessen Austrahlung und Wirkung aber nicht nur auf den Raum Hannover beschränkt, denn förderungswürdige Musik-Projekte und tolle Musiker*innen gibt es überall im Land.
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Wilfried