Für die Betreiber des „Club 69“ begann die deutsche Diskothekengeschichte 1961 im ostwestfälischen Bünde, wie ihr Beitrag „Club 21“ (?) im HNA Regiowiki ↑ dokumentiert. Doch nicht „Rex Como“ – ein 18-jähriger „gelernter Plattenverkäufer“ – war der erste DJ Deutschlands, sondern Horst Wodowos 1959 im Osnabrücker „Ocambo Club“. Das ist mittlerweile hinreichend belegt und auch Konsens im einschlägigen Wikipedia-Artikel „Diskothek“ ↑.
Der zu Beginn „Plattenaufleger“ genannte Diskjockey oder kurz DJ stand von Anfang an im Mittelpunkt der sich entwickelnden Diskothekenlandschaft. Manche DJs waren zugleich Moderatoren und um einen „flotten Spruch“ zumeist nicht verlegen, doch waren es letztlich ihr Gespür für publikumskompatible Grooves und vor allem ihre Kenntnisse des Musikgeschehens, die über Erfolg oder Misserfolg einer Diskothek entscheiden konnten.
Auch wenn sich das Selbstverständnis der DJs und die Erwartungen an sie heutzutage fundamental geändert haben, so ist ihre Bedeutung für die Diskothek nicht geringer geworden. In einem Beitrag zum Oldenburger Nachtleben („Szene-Promis erklären Discoschließungen – Was ist mit Oldenburger Nachtleben los?“ ↑, NWZ Inside 07/2014) erklärt z.B. der DJ „Damon Delicious“ die Schließung mehrerer Musikclubs in Oldenburg auch mit der Verpflichtung von „Low-Budget-DJs“, wodurch ein Club immer am falschen Ende sparen würde.
Die DJs, die auf der DJ-Night 2014 vor dem Schloss Jever ihre Plattenschätze auflegten, müssen sich nicht mehr bewähren, sie haben längst Diskothekengeschichte geschrieben. Die NWZ nannte die Veranstaltung denn auch gleich „(d)ie 4. Nacht der legendären DJs“. „Legenden legen erneut auf“ ↑ und lassen auf dem Schlosshof Jever „alte Zeiten lebendig“ werden.
Pilze im Park und Musik vom Allerfeinsten – die DJ-Night 2014 war wirklich wunderbar, wie auch die nun folgenden weiteren 6 Videos von Thomas Werner beweisen. Enjoy and have fun …
Wilfried