Die Digitalisierung einer ganzen Branche zwingt alle Beteiligten zur Neu- oder Umorientierung, ob sie es wollen oder nicht: die Hörer und Käufer von Musik, die Produzenten, die Musiker, die Plattenläden, die Musikindustrie selbst. Der Wandlungsprozess scheint bisher unaufhaltsam. Gerade teilte der Bundesverband Musikindustrie (BVMI) mit, dass die Verkaufserlöse der CD nun auch in Deutschland erstmals unter die der Streamingdienste wie Spotify und Deezer rutschten. Japan ist nun das letzte Land auf der Erde, in dem die CD verkaufsmäßig noch an der Spitze steht.
Mit dem Vinyl-Boom hat sich zwar so etwas wie eine Parallelwelt entwickelt, in der sich mehr und mehr Hörer und Plattenfans tummeln, aber wer auch technisch gesehen auf der Höhe des Musikhörens bleiben will, kommt nicht umhin, sich näher mit den (oft ungeliebten) Streamingdiensten zu beschäftigen, die mittlerweile das Maß der Dinge darstellen.
Tatsächlich gibt es einige Fakten, die an den Streamingdiensten gewaltig nerven: die lächerliche Suchfunktion, der künstlich aufgeblasene Songbestand (in dem manche Songs gleich dutzendfach gezählt werden), die nicht immer akzeptable Soundqualität, gelegentliche Aussetzer, oft geradezu irritierende Empfehlungen – und über die Songs und Alben, die vorhanden sind, erfährt man so gut wie nichts, was vor allem für Musikbegeisterte kaum toleriebar ist.
Dennoch haben die Streamingdienste auch ihre Vorteile: man kann sie als riesigen Plattenladen verstehen, in dem man in alle Platten hineinhören kann, die ein Interesse wecken, es ist möglich, durch „gezieltes“ Hören gerade den Musiker/die Band zu fördern, die man besonders schätzt, Platten, die man immer schon mal hören wollte, lassen sich hier problemlos und kostengünstig „nachhören“ – kurzum, wer möchte, betritt mit den Streamingdiensten ein Schlaraffenland, das dem musikalischen Paradies schon recht nahe kommt. Darüber hinaus verfügen die meisten Streaminganbieter über Redakteure, die „Playlisten“ zusammenstellen, die sich an den Songs orientieren, die man bisher schon gehört hat – manches davon ist nicht nur lehrreich und inspirierend, sondern oftmals große Kunst. Mancher Dienst organisiert sogar eigene Konzerte/Konzertreihen und andere Features, die es sonst nirgendwo gibt. Namen nenne ich nicht, probiert es selbst aus! 🙂
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Wilfried
Schon vor vielen Jahren ist die CD totgesagt worden. Angeblich sei auch die Haltbarkeit begrenzt. Bei mir ist noch keine einzige CD kaputt gegangen. – Mir soll es recht sein, wenn die Preise für CDs in den Keller gehen.
Habe letztens noch die Live of Leeds von The Who als Premium Edition für meine Freundin auf dem Flohmarkt für zwei Euro bekommen. Ich höre nur ab und an spezielle Radiosendungen im Internet.
Niemals werde ich mich diesen kalten, lieblosen Musikverbreitungsdiensten unterwerfen.
Das wenige was ich noch suche, finde ich, wenn überhaupt eh nur in Japan. Desweiteren, so viele verbleibende Sommer bleiben nicht um alle Tonträger nochmal zu hören.
Hallo, bei mir ist die CD und auch die LP noch lange nicht auf Abschiedstour. Bei Spotify bin ich nur ganz selten mal unterwegs, nur mal reinhören und nach was suchen. Auf Youtube ist es erheblich besser nach Künstler aus den 60-80 Jahren zu stöbern. Auch finde ich gut aufgenommene Cds auch vom Klang besser als über Streaming.