Während sich in kleinerem Maßstab und mit diversen reglementorischen Anstrengungen wieder einige Bands auf eine Bühne wagen (und manche Zuschauer davor), sind die früher jeden Sommer allgegenwärtigen Festivals in 2020 definitiv nicht möglich.
Manches Festival versucht mit neuen Formaten einen digitalen Neustart wie das PopKultur-Festival ↑ in Berlin, andere und hier vor allem die großen Festivals wie das Wacken-Festival ↑ oder das Lollapalooza ↑ verlegen das Event gleich komplett ins Internet. Dabei werden dann zahlreiche ältere Festivalauftritte gestreamt, flankiert von einigen neuen Konzerten, die allerdings ohne Publikum stattfinden. „Feier dein Festival zuhause“ ist darüber hinaus das Motto einer Faninitiative ↑, die in erster Linie vor allem die zahllosen kleineren Festivals im Gespräch halten will.
Einen besonders großen Spaßfaktor weist der wirklich kreative „90s Festival Generator“ ↑ auf, eine Website, mit der man sich virtuelle Festivals mit Künstler*innen zusammenstellen kann, die in den 90er Jahren auf irgendeiner Festivalbühne gestanden haben. Links auf die jeweilige „Setlist“ führen dann zu Konzertvideos oder Interviews aus eben dieser Zeit. Zwar sind die meisten Beiträge bei Youtube gelistet, aber vieles davon dürfte trotz der teilweise großen Namen eher unbekannt sein.
Im Corona-Sommer 2020 wird so viel Musik gestreamt wie wohl noch nie zuvor. Für einige Monate lässt sich so sicherlich auf das eine oder andere Konzert bzw. Festival verzichten. Aber auf Dauer? „Ein Livekonzert ist ein multisensorisches Erlebnis“ ↑, haben Musikwissenschaftler*innen gerade erneut nachweisen können. Und richtig: ein Live-Konzert ohne Publikum oder gar ein Festival ohne Menschen und das „Drumherum“ sind für die bisherigen Generationen von Musikhörer*innen nicht wirklich vorstellbar. Eine gewisse Wehmut macht sich breit …
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Wilfried