Und schon macht sich eine weitere junge Band – diesmal aus deutschen Landen – auf, den Genre-Grenzen des Psytrance zu entkommen und fortan eigene „Rock“-Wege zu gehen. Zu hören ist das Ergebnis auf dem Album „Lunatics“ von 2010.
Wie soll man diese Musik nennen? Spacerock, Psychedelic Rock, Krautrock? Falsch wäre das nicht. Wer sich auf die manchmal sphärischen und fließenden, manchmal knarzig-rockigen Songs einlässt, hört Anklänge an die Pink Floyd der späten 1960er Jahre, auch Can ist dabei und Hawkwind kennt man wohl auch. Aber die von aktueller Indie-Musik und Stonerrock beeinflusste Spielweise der drei Protagonisten macht ihre Musik modern und – wie ich finde – ungemein aufregend und verlockend.
Diese irgendwie melodiearmen, aber wiederholungs- und höhepunktreichen Stücke üben einen ungeheuren Sog aus und nehmen einen mit auf eine Reise zu den Sternen, deren Inhalt und Ziel jede(r) selbst bestimmen möge. Einige, insbesondere die kürzeren Stücke, stellen meines Erachtens sogar Prototypen für die progressive Diskothek unserer Zeit dar (die es ja nicht gibt, aber von mir aus gerne entstehen könnte) …
Es ist manchmal unglaublich, was sich im musikalischen deutschen Underground (immer noch) so alles entwickelt, es ist wirklich schade, dass man so wenig davon erfährt – und es ist ungeheuer schön, dass es via Youtube möglich ist, auf Kostproben dieser so ganz besonderen Musik hinzuweisen. Aber Vorsicht: ich übernehme keine Gewährleistung, auf welchem Planeten Eure Landung erfolgt, Ihr müsst schon selbst für Euch sorgen! 🙂
Wir hören also Electric Moon mit „‚Gefährliche Planetengirls“ und „Kleiner Knaller“ (diese Titel!) aus der intergalaktischen Diskothek. Übrigens: auf der CD „Lunatics“ finden sich satte 72 Minuten dieser Musik zum Hineinhorchen in andere Welten.
Wilfried
Und „Electric Moon“ entstammen natürlich nicht dem Psytrance-Genre, wie ich im Artikel schrieb, sondern sind einfach nur eine ganz neue junge Band aus Deutschland, die momentan die beste Underground-Musik macht, die man sich vorstellen kann.
Die Psytrance-Band namens „Electric Moon“ kommt irgendwo aus den Weiten Südamerikas, und im niederländischen Breda gibt es auch eine Band namens „Electric Moon“, um die Verwirrung komplett zu machen.
„Unsere“ Electric Moon kommen definitiv aus Mackenzell/Fulda … 🙂
Wilfried
Electric Moon sind super. Genau das heutige Krautrock Erbe aber frisch und energiegeladen, halt nicht gestrig. Leider, aus meiner norddeutschen Sicht meist nur im süddeutschen Raum zu sehen. Ansonsten genau die Band, die ich mit meiner analogen psychedelischen und handgemachten Lightshow wunderbar beleuchten könnte. Da wär das Flugticket für den gemeinsamen fliegenden Teppich für alle Besucher inklusive Band und mir selbst für lau dabei. Kontakte bestehen schon, denn die Bassistin macht auch das tolle Artwork, wie Cover, Plakate übrigens auch für andere Bands selbst. Irgendwann klappt das schon. Also unbedingt anhören.
Gruß
Peter der Lichtwerker aus Flensburg