Fotoprojekt: Der Club am Morgen danach

Die beiden jungen Fotografen André Giesemann und Daniel Schulz haben im Rahmen ihrer Serie „Vom Bleiben“ Großstadtclubs „am Morgen danach“ fotografiert. Ein Teil davon ist gerade auf → ZEIT ONLINE zu sehen.

Wer einmal das (zweifelhafte) Vergnügen hatte, „am Morgen danach“ in eine Kneipe oder Disko verschlagen zu werden, weiss, was sie/ihn dort erwartet. Es sind die Schattenseiten unserer Vergnügungskultur, die dort zu sehen sind. Man schmeckt förmlich dieses Amalgam aus Alkohol, Schweiß und Schmutz auf den Lippen. Auf die Frage des Interviewers, ob sie denn selbst gerne feiern gehen würden, sagen die Fotografen auch ganz ehrlich: „Bisher schon. Aber nach der Fotoserie haben wir aufgehört, so viel auszugehen„.

Und dennoch strahlen diese Fotos eine ganz eigenartige Spannung aus, man spürt das Lebendige, die Dramatik und Energie, die noch vor Stunden diese Räume füllten. Und man weiß, in wenigen Stunden sind sie gereinigt, die Regale aufgefüllt, und in der farbdurchzuckten Dunkelheit bewegen sich die ersten Tänzer nach den Beats, die der DJ des neuen Abends unentwegt auflegen wird.

Zur musikalischen Untermalung dieser „nur einen Mausklick“ entfernten Fotoreise sind diesmal „Love and Rockets“ mit dem Tanzbodenfüller „This Heaven“ zu hören. Diese Band, aus den Resten der 1980er Gothik-Rock-Band „Bauhaus“ entstanden, verstand es in den 1990ern wie kaum eine zweite Band, ihren Independent-Rock mit psychedelischen, glamrockigen oder folkigen Elementen anzureichern und 1994 unter Hinzunahme von elektronischen Beats mit der LP „Hot Trip To Heaven“ sogar eine richtige Disko-Platte zu machen, die mutige DJs auch in den progressiveren Läden spielten. „This Heaven“ verlangt nach großen Lautsprechern … 🙂

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Wilfried

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