Coverbands haben – bei „echten“ Rockfans – in der Regel nicht den besten Ruf. Dies umso mehr, da es seit den 1990er Jahren immer mehr von ihnen gäbe, sie mittels der Anziehungskraft großer Namen viele Bühnen füllten und damit – ohne selbst kreativ zu sein – viel Aufmerksamkeit von den Bands abziehen würden, die „neue“ Musik spielten. Ein besonders bissiger Artikel aus dieser Richtung ist z.B. auf dem Portal „Jazzandrock.com“ zu lesen (Nur eine Illusion: Tribute Bands erobern die Säle, 10.05.2015) ↑.
Auch die sehr lebendig geführte Diskussion im Rolling-Stone-Forum unter dem Titel „Cover Bands, Tribute Bands – Muckertum ohne künstlerische Eigenleistung?“ ↑ schwankt zwischen totaler Ablehnung von Coverbands über relativierende Bemerkungen bis hin zu großer Begeisterung.
Die Qualität all der Cover-, Revival- oder Tribute-Bands ist naturgemäß sehr unterschiedlich. Manche Band bekommt den Rhyhtmus oder die Geschwindigkeit eines Songs nicht hin, bei anderen ist der Gesang der größte Schwachpunkt. Bands wiederum wie die „Australian Pink Floyd Show“ haben in Technik, Sound und Spielvermögen durchaus das Niveau ihrer Vorbilder erreicht – bis hin zu den Eintrittspreisen, die sich ebenfalls kaum noch von denen der Originalbands unterscheiden.
„It’s the singer, not the song“ lautet dagegen eine Zeile aus einem von Mick Jagger geschriebenen Song der Rolling Stones, den Pete Townsend von den Who später noch einmal erweitert hat: “It’s the singer not the song that makes the music move along.” Mit diesen Zitaten weisen die Fans von Coverbands auf die Tatsache hin, dass eine „unverwechselbare Stimme“ und eine „Gänsehaut erzeugende Interpretation“ einen „gewichtigen Anteil daran [hat, W.W.], dass sich manche Lieder sofort in unser Gedächtnis eingraben.“ ↑
In der Tat wird wohl niemand z.B. Elvis Presley seine (rock-)musikgeschichtliche Bedeutung absprechen, obwohl er nahezu ausschließlich Cover-Versionen interpretierte. Es kommt immer auf den Einzelfall an.
An Led Zeppelin und die Erinnerung an ihre fulminanten Live-Auftritte trauen sich nur wenige Bands heran, denn hier ist es mit dem bloßen Nachspielen von Songs nicht getan. Wer mit den Songs einer der besten Live-Bands aller Zeiten „Gänsehaut“ erzeugen will, muss schon richtig etwas „draufhaben“. Galt vielen Fans bisher „Zepparella“ ↑ (eine rein weibliche Band) als das Maß aller Dinge, weil ihre Gitarristin Gretchen Menn dermaßen unangestrengt und locker gegen Jimmy Page‘ Gitarrenkunst antrat bzw. antritt, dass es eine wahre Freude war/ist, ihnen zuzuhören und zuzusehen, so hat sich mittlerweile seit einiger Zeit mit „Mad Zeppelin“ ↑ eine Mainzer Band langsam, aber stetig auf dem Aufmerksamkeitsradar vieler Rockfans vorangearbeitet, deren Live-Auftritte wirklich eine Ahnung von dem vermitteln, was Led Zeppelin Anfang der 1970er Jahre auf der Bühne veranstaltet haben, was Live-Musik mit ihrer Energie und ihrer Emphase in der Rockmusik zumindest mal bedeutet hat. Wer dieses Gefühl bereits einmal kennengelernt hat oder gerne einmal kennenlernen möchte, ist bei Michael Dorp (voc), Ralph Glodek (git), Christian Ludwig (b), Rafael Winter (dr), Thomas Blum (keys, voc, mandolin) sowie Mareike Kurzmann (voc), die bei Songs wie „The Battle of Evermore“ den weiblichen Gesangspart übernimmt, bestens aufgehoben. „MAD ZEPPELIN gelingt es tatsächlich, den majestätischen Sound der Original-Band, die urwüchsige Power der Rhythmusfraktion und die dynamische Interaktion zwischen Lead-Gitarre und Gesang auf die Bühnen im Hier und Jetzt zu zaubern“ ist ein Zitat auf ihrer Homepage, mit dem man einen Mad-Zeppelin-Auftritt kaum besser beschreiben kann.
Die Band ist gerade auf Tour ↑. Tut euch den Gefallen und geht dorthin – ihr werdet es nicht bereuen! 🙂
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Wilfried