Junip

Nach Ecstatic Ray, Cello Joe und The Black Box Revelation ist Junip die vierte „neue“, „junge“, „aktuelle“ Band, die uns aufhorchen läßt und damit einen Platz auf diesem Portal verdient. In ihrer Musik hören wir u.a. Kaleidoscope (USA), Velvet Underground, Krautrock, Americana – und ein bisschen „Weltmusik“ … umweht von der melancholischen Stimme José Gonzáles‘, die so sehr an Nick Drake erinnert und den Songs erst ihre eigentümliche und ganz besondere Stimmung verleiht.

Die ZEIT schrieb in Ihrem Junip-Artikel „Herrlich schwummrig ums Gemüt“ über ihr aktuelles Album „Friends“, ihre Musik klinge „nach Brötchen im Bett und einem Tag auf dem Sofa“ (ZEIT Online, 13.09.2010). Und richtig sollte man Junips‘ Musik vielleicht wirklich nicht am Morgen hören – aber nicht, weil sie einen „einlullt“, sondern weil sie einen nicht mehr loslässt mit ihrer unterschwelligen Spannung.

Sänger und Gitarrist José Gonzáles ist als Solokünstler um einiges bekannter als die Band Junip. Er hat mit dem betörenden „Killing For Love“ bereits einen der bleibenden Indie-Hits der 2010er Jahre geschrieben. Alle betonen aber, dass Junip ein eigenständiges Projekt sei – und die extrem vielseitigen Bandmitglieder Elias Araya (Schlagzeug, Percussion) und Tobias Winterkorn (Keyboard, Synthesizer) bestätigen das auch auf vielfältige Weise.

Wer innovative, eigenständige, „moderne“ Musik mit starken Wurzeln in der Musikgeschichte sucht, wird bei Junip fündig – auch wenn die Musik die zuweilen rätselhafte Tendenz hat, bei jedem Hören irgendwie anders und immer stärker zu wirken: „Wer also nichts mehr vorhat, wer die Sonntagmorgenbrötchen schon ans Bett gebracht bekommen hat oder feierabendlich auf dem Flokati fläzt, für den ist Junip klasse. Nicht falsch verstehen: Als Einschlafhilfe taugen die Songs nicht, dafür liegt zu viel unterschwellige Unruhe in den vielen Schichten der Arrangements. Und wer weiß, welche Träume die reichlich kryptischen Texte heraufbeschwören. Es bleibt spannend“ (ZEIT Online, 13.09.2010).

Junip ist auf Youtube, nicht zuletzt durch die Band selbst, gut dokumentiert. „Rope and Summit“ ist ein besonders charakteristischer Junip-Song. Gebt euch eine Chance und hört in dieses Video rein:

Ein weiteres, noch längeres Beispiel ist „At The Doors„. Danach hat man sich entschieden … 🙂

Wilfried

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