Einem in der Rubrik Uni-Spiegel erschienenen Artikel auf Spiegel Online zufolge – „Studenten als Musikkenner: Sind Sie ein Checker? Musikkenner: so entdeckt man im Internet die besten neuen Bands“ ↑ – scheint es sie ja immer noch zu geben, die hier Musikchecker genannten Leute, die die Musikszene in all ihren Verästelungen kennen und mühelos ganze Partynächte mit ihrem Bestand an hippen Sounds beschallen können.
Die dort genannten Tipps sind in der Tat für einen gewissen Überblick und einiges an Hintergrundwissen gut. Wer sich allerdings mit der Rockhistorie als Ganzem vertraut machen möchte, wird hier wohl nicht auf seine Kosten kommen. Abhilfe bieten jedoch unter anderem die (allen möglichen Themen gewidmeten) Listen, die vor allem von diversen Musikzeitschriften mit Wonne initiiert und gepflegt werden.
„Die 500 besten Alben aller Zeiten“ vom Rolling Stone ist sicherlich die bekannteste Liste dieser Art, die „100 besten Gitarristen“, die „50 besten Singles 2013“, die „100 besten Songs der Rolling Stones“ usw. etc. pp. stehen ihr jedoch in nichts nach. Neben dem „Rolling Stone“ haben insbesondere der „Musikexpress“ und der britische „NME“ stets neue Listen im Programm.
All diese Listen – allen voran „Die 500 besten Alben aller Zeiten“ – sind nicht unumstritten, und die gängigen Vorwürfe wie Subjektivität und Einseitigkeit haben sicherlich alle einen wahren Kern. Dennoch macht es Spaß, sich mit diesen Listen zu beschäftigen, ein doch guter Überblick über das Thema und so manche Anregungung und Überraschung finden sich mehr oder weniger auf jeder Liste.
Ein paar Beispiele:
Die 500 besten Alben aller Zeiten ↑
Diese umfangreichste Liste aller Zeiten – bisher nur gedruckt erhältlich – ist jetzt auch online zu sehen (momentan ist man bei den Plätzen 299-199). – Rolling Stone
Die 100 besten Jazz-Alben ↑
Die komplette Liste. – Rolling Stone
Die 20 teuersten Platten aller Zeiten ↑
– Rolling Stone
50 Indie-Geheimtipps, Teil 1: 1969 – 1984 ↑
Hier finden sich die ersten 10 von 50 Geheimtipps, der Rest steht im (kostenpflichtigen Archiv). – Musikexpress
50 Indie-Geheimtipps, Teil 2: 1986 – 1992 ↑
Auch hier finden sich die ersten 10 von 50 Geheimtipps, der Rest steht im (kostenpflichtigen Archiv). – Musikexpress
50 Indie-Geheimtipps, Teil 3: 1993-1996 ↑
Auch hier finden sich die ersten 10 von 50 Geheimtipps, der Rest steht im (kostenpflichtigen Archiv). – Musikexpress
50 Indie-Geheimtipps, Teil 4: 1996-2003 ↑
Auch hier finden sich die ersten 10 von 50 Geheimtipps, der Rest steht im (kostenpflichtigen Archiv). – Musikexpress
50 Elektro-Geheimtipps, Teil 1: 1968 – 1977 ↑
Auch hier finden sich die ersten 10 von 50 Geheimtipps, der Rest steht im (kostenpflichtigen Archiv). – Musikexpress
50 Elektro-Geheimtipps, Teil 2: 1977 – 1989 ↑
Auch hier finden sich die ersten 10 von 50 Geheimtipps, der Rest steht im (kostenpflichtigen Archiv). – Musikexpress
NME Lists ↑
Ein Überblick über dutzende Listen des NMW. – NME
Aber Vorsicht – die Beschäftigung mit diesen Listen kostet Zeit, selbst dann, wenn man es gar nicht zum „Checker“ bringen möchte. Und man muss der Musik auch eine gewisse Bedeutung beimessen. Für eine „(s)innlose Lebenszeitverbrennung“ hält z.B. User „dtm“ die Beschäftigung mit Musik in seinem Kommentar zum oben genannten „Musikchecker“-Artikel. Dagegen wird dem amerikanischen Geiger Yehudi Menuhin folgendes Zitat zugeschrieben: „Ich glaube fest daran, dass gute Musik das Leben verlängert“.
Vermutlich war der Glaube, dass gute Musik auch etwas Gutes bewirken kann, „damals“ grösser als heute. In der Beschreibung der LP „Who’s Next“ von „The Who“ aus der Liste „Die 500 besten Alben aller Zeiten“ – die Platte nahm Platz 28 ein – finden sich folgende Sätze: „Nach ‚Tommy‘ hatte sich Pete Townsend Großes vorgenommen: Unter dem Namen Lifehouse sollten ein Doppelalbum, ein Film und Theaterstück zusammen mit einer Reihe Workshop-artiger Konzerte nichts weniger als die Jugend der frühen Siebziger auf eine neue Bewußtseinsebene führen. Mit Rockmusik als Heilsbringer“.
So gesehen sind die erwähnten Listen durchaus wichtig, denn sie wurden und blieben einflussreich und halten Erinnernswertes fest. Dazu gehören sicherlich auch die Who mit dem Song „Baba O’Riley“, in dem Pete Townsend seine Erlebnisse während des legendären Woodstock-Auftritts der Band niederschrieb.
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Wilfried