Das „Live Music Archive“ ist eine Internet-Seite, auf der Bands (oder ihre Fans) ohne kommerzielle Absichten Aufnahmen von Live-Konzerten zum Hören und „Handeln“ anbieten können – eine Art Reminiszenz an die vergangenen Zeiten, als Musikbegeisterte untereinander ihre Musikkassetten tauschten. Derzeit befinden sich im „Live Music Archive“ 94.130 Konzertaufnahmen von bekannten und weniger bekannten Bands.
Wer auf bewegte Bilder verzichten kann, findet im „Live Music Archive“ z.B. Aufnahmen von The Grateful Dead, The Soft Boys, Ryan Adams, The Smashing Pumpkins, Camper van Beethoven, Little Feat, My Morning Jacket, Spin Doctors, Warren Zevon u.v.m (das ist nur eine kleine Auswahl von Bands, die ich kenne, insgesamt dürften es einige Tausend Künstler sein, die im „Live Music Archive“ zu hören sind).
Das „Live Music Archive“ wiederum ist ein Teil von „The Internet Archive“, das sich als „Digital Library of Free Books, Movies, Music & Wayback Machine“ versteht und „universal access to all knowledge“ bieten will. Der Umfang dieses Archivs ist trotz dessen Konzentration auf den englischsprachigen Raum wahrlich gigantisch. So enthält allein die „Wayback-Machine“ mehr als 150 Milliarden Websites von den 1990er Jahren an (u.a. also Websites, die im Google-Index schon seit vielen Jahren nicht mehr zu finden sind). Auch das Film-Archiv sollte man sich unbedingt anschauen.
Die kanadischen „Cowboy Junkies“ gehören seit vielen Jahren zu meinen Favoriten, und auch sie sind im „Live Music Archive“ mit derzeit 243 Konzerten vertreten. Das bietet allen, die diese Band nicht kennen, die Gelegenheit, sich (endlich) mit dieser magischen Musik vertraut zu machen. Seit 1985 gelten die „Cowboy Junkies“ als eine stilbildende Band des Alternative Country, in den aber auch Elemente des Independent-Rock, Punk, Folk und Country eingeflochten sind. Bei laut.de findet sich eine Beschreibung ihres legendären Albums „The Trinity Session“, die für ihr ganzes Werk Geltung beanspruchen darf und treffender nicht formuliert sein könnte: „Minimalistische, vorwiegend akustische Arrangements begleiten den ruhigen, etwas schläfrigen, aber vibrierend erotischen Gesang Margo Timmins, hinter der scheinbar harmonischen Fassade kommen immer wieder Kanten, Schatten und ein dunkles, nicht näher definierbares Unbehagen zum Vorschein, das zum Markenzeichen der Band wird“.
Der Song „Highway Kind (tribute)“ ist von dieser Art Musik, die von laut.de so treffend beschrieben wird, auch wenn das Stück in diesem Fall nicht von ihnen geschrieben wurde:
Wilfried