Seit den musikalischen Studien der Universität Cambridge wurde in den letzten Jahren viel über den persönlichen Musikgeschmack und dessen Rolle im gesellschaftlichen Gefüge diskutiert. Für Tom Waits z.B. ist der Fall hinreichend klar: „Mein Lieblingssound ist der von Schinken in der Pfanne“.
Andere wiederum gehen getreu dem Motto „Du bist was du hörst“ mit großer Wucht daran, die vermeintlichen Typen des Musikhörers ausfinding zu machen. Noisey Staff begründet seine Typologie in der Zeitschrift „Noisey“ unter dem jugendlichen Titel „Was dein beschissener Musikgeschmack über dich aussagt“ ↑ wie folgt:
„Früher war es einfach, Leute nach ihrem Musikgeschmack zu beurteilen. Damals hatte noch alles Rang und Ordnung, ein Genre stand für eine Lebenseinstellung und die Musikrichtungen waren klar kategorisiert. Heutzutage ist alles nur noch eine einzige undurchsichtige Brühe, in der es so viele Überschneidungspunkte gibt, dass es schwer bis unmöglich ist, den Überblick zu behalten. Das bedeutet aber längst nicht, dass sich irgendwer davon abhalten lässt, Leute nach ihrem Musikgeschmack zu beurteilen — wir auch nicht.“
Vor diesem Hintergrund werden die Besucher der vierten DJ-Night vor dem Schloss Jever am 28. Juni 2014 jedoch wohl keine großen Diskussionen führen, denn ihr Musikgeschmack dürfte eindeutig ausfallen. Schließlich legen 9 DJs noch einmal „ihre“ Musik aus „ihren“ Läden für „ihr“ Publikum, das vermutlich auch genau deswegen kommt, auf. Authentischer kann es nicht mehr werden, und mehr unterschiedliche Musik an einem Ort kann es wohl kaum geben. Classic Rock, Progrock, Krautrock, Jazzrock, Funky Tunes, ProgressivDisco, Weltmusik … die Schatzkisten des Undergrounds der 1960er, 1970er und 1980er Jahre sind prallgefüllt.
Ihre Playlisten wollen die DJs in diesem Jahr nicht vorab veröffentlichen, aber eins ist schon jetzt klar – es wird wieder ein musikalisches Event der Sonderklasse geben für ein begeisterungsfähiges, aber auch anspruchsvolles Publikum. 🙂
Wilfried