Samstag, 8. September 2012, 20:00 Uhr. Die ersten Gäste treffen ein in Bippen/Restrup auf dem Gelände der Compagnia Buffo mit seinem alten Theatersaal, seinem Eichenbestand und bunten Theaterzelten bei spätsommerlichen Temperaturen. Dort findet die achte Musicland Party statt. Diesmal würdigt sie die legendäre Scala in Lastrup von Wolfgang Schönenberg und Günther Alberding.
Vor fast genau 40 Jahren eröffneten beide nach erfolgtem Umbau die Scala neu. Günther Alberding war denn auch einer der ersten Gäste und er hatte seine Geschwister, allesamt ehemalige Scala-Gängerinnen und Scala-Gänger mitgebracht. Er selbst war eigens um 6:00 Uhr morgens aus Lausanne mit dem Zug abgereist, denn er wollte diese außergewöhnliche Nacht keinesfalls verpassen.
Ich nutzte also die Gelegenheit, um ihm spontan einige Erinnerungen zu entlocken. Günther erzählte mir, dass es nicht einfach war, Heinz Künnen, den Eigentümer des Scala-Gebäudes für einen Pachtvertrag zu gewinnen. Erst als man damit gedroht habe, eine Diskothek an einem anderen Ort aufzumachen und alle bislang gewonnenen Fans mitzunehmen, habe er in den Vertrag eingewilligt.
Das alles ist lange her. An dem fantastischen Sound in der Scala habe man im Vorfeld lange getüftelt. Dieser war nicht allein ein Ergebnis der tollen Bose-Anlage, sondern vielmehr das Ergebnis gründlicher akustischer Überlegungen. So habe man extra einen dunklen, dämpfenden Fußbodenbelag aus Holland besorgt und ihn in der ganzen Scala verlegt. Die Holzverkleidungen an Decken und Wänden im damals so genannten „Bonanza-Stil“ hätten ebenfalls störenden Nachhall vermieden. Im Ergebnis wäre schließlich an allen Stellen der Scala ein klarer Sound gewesen. Und das habe man auch so erzielen wollen. Das Konzept ging auf: Auf der Tanzfläche am lautesten, in der „Chillout“-Zone leiser, damit man sich dort noch gut unterhalten konnte.
Seinem Kompagnon Wolfgang bescheinigte er einen außergewöhnlich guten Musikgeschmack und „Draht“ zu seinem Publikum. „Er wusste immer, was das Publikum gerade braucht und hören wollte“. Seine musikalischen Übergänge seien genial gewesen, obwohl er selber am Musikinstrument ganz unmusikalisch war und auch kein Instrument beherrschte.
Nun zum Musikprogramm: Nach einem einstündigen und stimmungsvollen Intro von DJ Harald Keller (von neun bis zehn) übernehme ich. Harald bedient von nun an die Lichtanlage, für die er speziell für diesen Abend einiges vorbereitet hatte.
Mein Anteil am Abend beginnt mit der ersten Seite des Konzeptalbums „Dark Side of The Moon“ von Pink Floyd. Emil Penning, der ehemalige Besitzer des Tiffanys in Oldenburg tanzt. Früher ist er mal mit seinem Hausschwein Gustav an der Leine in der Scala gewesen. Mutter Schönenberg an der Kasse hat beide gewähren lassen.
Als das Uhrwerk von „Time“ (Pink Floyd) erklingt, begeben sich viele Gäste auf die Tanzfläche. Ein Paar tanzt eng umschlungen – sie bedanken sich später bei mir für das schöne Sück – andere tanzen mit ausgebreiteten Armen und dem Gesicht zur Wand. Dort ist inzwischen eine Liquid-Lightshow warm und angelaufen, ähnlich wie sie damals in der Scala zu sehen war. Auf einer Leinwand, von der Decke abgehängt, tauchen psychedelische Filmsequenzen auf und die Ikonen der Sechziger-und Siebzigerjahre, zwischendurch sind dort Fotos aus der Scala zu sehen. Als nächstes ertönt ein Gruß von der schwedischen Band Fläsket Brinner – eigens als Botschaft an die Musicland Party in Schweden aufgenommen. (Mit Fläsket Brinners Ganglaten hatte Wolfgang Schönenberg oft sein abendliches Programm eröffnet.)
Der Abend vergeht wie im Fluge. In dieser Nacht ist musikalisch vieles möglich. Sogar Johnny Rivers „John Lee Hooker“, ein knapp fünfzehnminütiges Stück, geht ab wie die Post. Wann hat man diese musikalische Perle das letzte Mal gehört? Die Stimmung ist
hervorragend. Im Publikum viele ehemalige Scala-Fans aus dem Cloppenburger, Lingener, Meppener und Lastruper Raum, vom Hümmling und aus dem Emsland. Auch junge Gäste fühlen sich in die Stücke ein. Erst gegen 2:00 Uhr beginnt es langsam leerer zu werden. Harald Keller übernimmt die Stunden von zwei Uhr bis zum Schluss. Die Letzten tanzen elektrisiert bis Fünf. –
Fortsetzung gewünscht? Am Samstag, dem 29. September, gibt es in Osnabrück in der Lagerhalle die „My Generation Party“ mit Harald Keller und mir. Und ab 20.00 Uhr ist dort der Film „The Doors. When You Are Strange“ zu sehen. Wer ist mit dabei?
http://www.facebook.com/gisbert.wegener#!/events/255650951221424/
Musicland-Party 08.09.2012, Foto (c): Harald Keller.
Gisbert Wegener an den Plattentellern. Foto (c): Harald Keller.
Ausschnitt aus der Lightshow. Foto (c): Harald Keller.
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Gisbert
Es war eine tolle Nacht!Ich war total begeistert, es war ein Superfest (das finden meine Mitfahrerinnen Lisa und Marita auch)!!! Ein „Dankeschön“ an alle Macher! Und: Ein Lob für das tolle Büffet!Vielleicht hat ja Wolfgang von „oben“ mitgeguckt!! Hätte ihm bestimmt gefallen!!!Besonderen Gruss an Gisbert und seine supernette Freundin (ich habe schon wieder den Namen vergessen!!!). Rainer aus Oldenburg
Super! Von sowas kann die „Hauptstadt“ nur träumen.