Oh Yeah? Neue Ausstellungen zur Rock-und-Pop-Geschichte

Neben den überall blühenden lokal- und regionalgeschichtlichen Ausstellungen zur Rock-und-Pop-Geschichte kündigen nun erneut ein größeres und ein Mega-Museum neue Ausstellungen an.

Im Bremer Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte wird vom 30. September 2016 bis 16. Juli 2017 die Ausstellung „Oh Yeah! Popmusik in Deutschland“ stattfinden, eine Kooperation mit vier weiteren deutschen Museen in Frankfurt/Main, Berlin, Leipzig und Stuttgart und – mittlerweile nahezu selbstverständlich – konzipiert als „erlebnisreiche multidimensionale Ausstellung“ ↑. „Die Schau führt wie eine Radiosendung durch über 90 Jahre Popmusik in Deutschland – vom Swing der 1920er-Jahre über die Beat-Ära, Punk, Neue Deutsche Welle, Techno und Hip Hop bis zu heutigen Stilrichtungen. Nicht nur die Entwicklung in der BRD, sondern die Ereignisse in der Popgeschichte der DDR werden beleuchtet … Der Streifzug durch die Geschichte der Popmusik wird zu einer Zeitreise durch die eigene Vergangenheit. Dabei werden nicht nur Hits präsentiert, auch Schlager, Kurioses, Randständiges und Vergessenes findet Eingang in die mit 200 Exponaten bestückte Ausstellung.“

Ein nahezu identisches Ausstellungsprojekt bot 2014/2015 das Museum für Kommunikation in Bern (Schweiz): „Oh Yeah! Popmusik in der Schweiz / La musique pop en Suisse“ ↑. Anhand des auf der Homepage des Museums noch erhätlichen Ausstellungsflyers und eines Ausstellungstrailers ist eine gut konzipierte Ausstellung erkennbar, neu ist die Bremer Idee demzufolge aber wohl nicht.

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Das Victoria & Albert Museum in London beherbergt mit 2,3 Millionen Objekten die größte Kunstgewerbe- und Design-Sammlung der Welt. Bereits mit der fulminanten Ausstellung „David Bowie Is“ hat das Museum gezeigt, dass mit seinem Objektreichtum und guten Ideen eine wirklich sehenswerte Ausstellung zur Rockgeschichte möglich ist. Nun legt das Museum noch eine Schippe drauf, denn mit der Ausstellung „You Say You Want a Revolution? Records and Rebels 1966-1970“ ↑ möchte man gar die letzten noch offenen Fragen zu den Sixties beantworten, wenn es denn solche überhaupt geben sollte. „How have the finished and unfinished revolutions of the late 1960s changed the way we live today and think about the future? … This major exhibition will explore the era-defining significance and impact of the late 1960s, expressed through some of the greatest music and performances of the 20th century alongside fashion, film, design and political activism.“

Der deutsche Direktor des Museums, Martin Roth, verortet sich selbst als intensiver Teilnehmer an diesen entscheidenden Jahren der Kulturgeschichte. Warum er allerdings als leitendes Stichwort „Revolution“ gewählt hat, bleibt vorerst ungeklärt, denn von einer – wie auch immer gearteten – Revolution kann man im Zusammenhang mit den 1960er Jahren vielleicht in den USA oder auch in Deutschland sprechen, in Großbritannien hat man die Rockmusik von vornherein eher als tolerable Freizeitbeschäftigung gesehen, die das Land wohl weniger verändert hat als eben andernorts (der Ausstellungstitel ist übrigens eine Entlehnung aus dem von John Lennon geschriebenen Beatles-Song „Revolution“). Wir werden sehen – die Ausstellung im „V&A“ wird am 10. September 2016 eröffnet.

Neben dem Album „Pet Sounds“ von den Beach Boys zählt das Beatles-Album „Revolver“ – veröffentlicht am 5. August 1966 – infolge neuer Themen, Instrumente und Klänge zu den maßgeblichen Wegbereitern der musikalischen Revolution der Sixties, wie man hier beim letzten Stück der Platte „Tomorrow Never Knows“ auch deutlich hören kann.

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Wilfried

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