Der Begriff Psychedelic wurde von den US-Wissenschaftlern Osmond und Huxley in den 1950er Jahren geprägt und beschreibt die Auswirkung halluzinogener Drogen auf die Wahrnehmung des Menschen. Unter dem Terminus Psychedelic Rock wird daher allgemein eine Spielart der Rockmusik verstanden, die offen auf Drogenerfahrung bezogen war, unter Drogeneinfluss entstand und mehr oder weniger auch als Hintergrundmusik für den Drogenkonsum galt. Psychedelische Rockmusik ist aber auch ein Ausdruck der spirituellen Sinnsuche vieler Menschen in den 1960er Jahren, wie sie sich z.B. in der herausbildenden Hippie-Kultur zeigte.
Als wesentliche Gemeinsamkeit der Songs des Psychedelic Rock lässt sich – bei einer außerordentlich großen Bandbreite der Musik – die Verwendung atmosphärisch ungewöhnlicher und neuartiger Klänge und Instrumente sowie der bisweilen experimentelle Umgang mit Songstrukturen festhalten.
Bands wie The 13th Floor Elevators mit ihrer LP „The Psychedelic Sounds Of The 13th Floor Elevators“, aber natürlich auch The Beatles, The Byrds, The Doors, Jefferson Airplane, The Jimi Hendrix Experience oder Pink Floyd haben von etwa 1965 bis 1968 – der Blütezeit des Psychedelic Rock in den Sixties – dieser Musik ihren Stempel aufgedrückt, wobei jedoch nicht alle genannten Künstler Psychedelic Rock spielten, sondern oftmals lediglich psychedelische Elemente in ihre Musik einfließen ließen.
Der drogeninduzierte Psychedelic Rock – zuweilen auch als Acid-Rock (LSD!) bezeichnet – verlor seine Strahlkraft Ende der 1960er Jahre, als deutlich wurde, dass die Hippies mit ihren alternativen Lebensformen und der angestrebten Veränderung der Gesellschaft durch eine „psychedelische Revolution“ gescheitert waren. Auch die zunehmende Verkommerzialisierung der Rockmusik spielte eine entscheidende Rolle.
Dennoch ist die psychedelische Spielart der Rockmusik eine der wenigen Underground-Strömungen in der Rockmusik geblieben, die sich ihre Wirkung und ihren Einfluss durch eine zunehmende Gegenwartsbezogenheit bis heute bewahrt hat.
In den 1980er Jahren – der Phase der Neo-Psychedelia – fügten Bands wie Suicide oder Spacemen 3 dem Psychedelic Rock in hohen Dosen Elemente wie elektronische Sounds sowie monotone Wiederholungen – Loops – und fortschreitend düstere Texte hinzu, während seit den 1990er Jahren viele Protagonisten des Genres die metallischen und tiefdröhnenden Gitarrenwände des Stoner Rock in ihre Stücke einwoben. Auch die elektronische Musik öffnete sich in dieser Zeit psychedelischen Einflüssen. Die als Goa-Trance oder Psychedelic Trance bezeichnete Spielart elektronischer Musik bewirkte ein Revival der psychedelischen Kultur.
Bis in die Gegenwart hinein scheint die kreative Kraft des Psychedelic Rock mit Bands wie Younger Brother, Acid Mothers Temple, Causa Sui, Earthless, Electric Moon, My Sleeping Karma, Vibravoid, Space Debris oder The Spacelords ungebrochen zu sein, die heute zahlreiche Stilrichtungen auf eine minimalistische Art und Weise miteinander verschmelzen. Heutige Psychedelic-Songs weisen in der Regel eine nicht-lineare Struktur auf, wobei aber häufig Passagen auftauchen, in denen kurze Gitarrenriffe in unterschiedlichen Variationen wiederholt werden. Auf Gesang wird oft verzichtet. Neben Gitarre, Bass und Schlagzeug kommt vielfach ein Synthesizer oder eine Orgel zum Einsatz. Songs mit einer Länge von über 20 Minuten sind auf Alben-Veröffentlichungen
keine Seltenheit …
Die Rasteder Musikkneipe „Kuhstall“ ging am 17.11.2018 ab 19:00 Uhr auf Spurensuche in der psychedelischen Musik und wartete mit einem ganz besonderen Event auf. Getreu dem Motto “Goin’ Underground – A Psychedelic Trip” wurde an diesem Abend psychedelischer Rock vor allem aus den „bunten“ Sixties gespielt, bei dem neben den bekannten Klassikern dieser Musikrichtung auch sehr viele Raritäten und unbekanntere Stücke zu hören waren. Aber auch spätere Ausprägungen psychedelischer Musik waren im Programm enthalten. Weitere Infos finden sich unter www.music2stay.de ↑.
Trotz einer Musikauswahl von 469 Songs wurde dabei deutlich, wie breitgefächert und verbreitet der psychedelische „Stil“ zumindest in den 1960er Jahren gewesen ist und das nach wie vor zahllose Bands und Songs auf ihre (Wieder-)Entdeckung warten. Hier folgt ein kleiner Anfang, dessen Weg weiterzugehen nur ausdrücklich empfohlen werden kann.
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Wilfried
Danke für den gut durchdachten Text und die Auswahl an Stücken.
Gruß
Werner