R.E.M. ist Geschichte

Wie die Band unlängst auf ihrer Website mitteilte, gibt es R.E.M. nicht mehr. Die Trennung erfolge in aller Freundschaft und ohne die ansonsten üblichen Anwaltskämpfe, wie alle Bandmitglieder betonen.

Als Musikfreund kann man diese Entwicklung nur bedauern. Sicher ist die Band vielen durch die Omnipräsenz ihrer weltweiten Hits wie „Losing My Religion“, „The One I Love“ oder „Everbody Hurts“ ein wenig verleidet worden, aber dennoch ist die einstige Indie-Rock-Band auch als Superstars ihren Idealen und Wurzeln stets treu geblieben, was sie meines Erachtens von fast allen anderen erfolgreichen Bands unterscheidet.

Auch wenn die Gitarren und der Rickenbaker-Bass-Sound stets etwas an die Byrds erinnern, ist der Sound von R.E.M. doch eine einzigartige Mischung aus Rock-, Pop-, Folk- und Country-Elementen – fast alle Songs klingen nach Mainstream-Pop, haben aber durchweg ihren eingewebten Underground-Touch nie verloren.

Neben den Instrumenten sind es vor allem die irgendwie immer distanziert und introvertiert klingende Stimme von Michael Stipe und die gefühlvollen, künstlerischen und sehr komplexen Texte, die die Band vor dem Schicksal von Pink Floyd bewahrte.

Mehrfach versuchte die Band allen Superstar-Ballast abzustreifen und wieder die direkte, ungekünstelte Musik ihrer Anfangstage zu spielen. Ein Beispiel ist die LP „Monster“ von 1994, die Stips‘ toten Freunden River Phoenix und Kurt Cobain gewidmet war. Die dunkle und melancholische Grundstimmung des Albums ist in allen Songs präsent, dennoch klingt manches durchaus lebensbejahend und nach Au(s)fbruch.

Wir verabschieden uns mit dem Song „Crush With Eyeliner“ vom „Monster“-Album von einer wichtigen Band, die vielen Mut gemacht hat:

Wilfried

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