„Alan Vega?!? Gibt es noch weitere bedeutungslose Mucker, über die man nichts wissen muss?!?“ lautete ein Kommentar unter dem Artikel auf Spiegel Online, der über den Tod Alan Vegas berichtete. Der Sänger der Band „Suicide“ hat in seinem Leben mit seiner Art sicher einige Leute vor den Kopf gestoßen, ein „bedeutungsloser Mucker“ war er aber keineswegs, eine krasse Fehleinschätzung (Spiegel Online: Punk- und Electro-Pionier: Suicide-Sänger Alan Vega gestorben ↑).
Sänger Alan Vega und Multiinstrumentalist Martin Rev haben als „Suicide“ 1977 mit dem gleichnamigen Album eine Platte veröffentlicht, die ihren Underground-Status nie leugnen konnte und wollte. Dennoch ist diese Platte ein leuchtendes Beispiel dafür, wie Musik aus dem Underground in den Mainstream aufsteigen und diesen maßgeblich beeinflussen kann. Einzig das „Bananenalbum“ der Velvet Underground läßt sich hier als vergleichbares Beispiel nennen.
Im Erscheinungsjahr 1977 gab es keine Platte, die diesem Sound mit dem minimalistischen Rock’n’Roll und Rockabilly auf Elektronik-Basis auch nur annähernd nahe kam. Mehr noch, große Teile der Musik der 1980er und 1990er Jahre, Punk, New Wave, Synthie-Pop, Techno, sind ohne „Suicide“ kaum vorstellbar. Und das hört man auch sofort – dafür braucht es Bands und Künstler wie Radiohead, U2, New Order, Depeche Mode, Daft Punk, Aphex Twin, Sonic Youth, Soft Cell, KLF, Jesus & Mary Chain oder Bruce Springsteen eigentlich gar nicht, die die Band als Einfluss nennen.
Alan Vega hat nach „Suicide“ noch weitere Platten veröffentlicht, aus dem Underground kam und wollte er jedoch nie heraus. Sein unnachahmlicher Nicht-Gesang, seine düsteren Texte sind nach wie vor nicht jedermanns oder jederfraus Sache. Wer aber Underground-Sounds und -Styles mag, sollte sich unbedingt auch seine anderen Platten anhören, eine Empfehlung ist vor allem „Cubist Blues“ von 2015, eine Platte in Zusammenarbeit mit Alex Chilton und Ben Vaughn.
„Ghost Rider“ und „Dream Baby Dream“ sind seine wohl bekanntesten Stücke und zum Kennenlernen gut geeignet. Alle Platten von Suicide und von Alan Vega sind bestens erhältlich.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Wilfried