R.I.P. Edgar Froese

Wir müssen wohl damit leben, dass mit eigener fortschreitender Lebensdauer auch die Liste der verstorbenen, für die Rockmusik wichtigen Künstler und Musiker immer länger wird. Noch vor dem Ausnahmesänger Demis Roussos starb am 20. januar 2015 der Elektronikpionier Edgar Froese, der 1967 die Band Tangerine Dream gründete, die in Deutschland zu Unrecht immer ein wenig im Schatten von Kraftwerk stand.

„Stratosfear“ von 1976 war – wenn ich mich nicht irre – die erste LP mit elektronischer Musik, die in meiner Plattensammlung Platz nahm. Das lag sicher auch daran, weil neben dem gleichberechtigten Einsatz von akustischen Instrumenten wie Flöten und Gitarren auch eine starke rhythmische Kompenente die Musik von Tangerine Dream bestimmte. Die daraus entstandene komplexe, aber durchaus gefällige Melange machte diese Platte mehr als andere auch zu einem Meilenstein des ProgRocks.

Bereits 1977 stand eine weitere Platte von Tangerine Dream neben „Stratosfear“: „Music From The Original Motion Picture Soundtrack ‚Sorcerer'“. Das war und ist nämlich ein zweites und mindestens ebenso wichtiges Standbein in Edgar Froeses bzw. Tangerine Dreams Schaffen – Soundtracks! Der amerikanische Regisseur William Friedkin war 1976 auf die Band aufmerksam geworden und beauftragte sie, für sein Remake „Atemlos vor Angst“ des expressionistischen Action-Films „Lohn der Angst“ den Soundtrack zu schreiben. Von dem Ergebnis war Friedkin so begeistert, dass er den Film komplett umschnitt und ganz nach der Musik ausrichtete.

Edgar Froese war das einzige Bandmitglied, dass alle Phasen der Band mitmachte. Sein Tod wird vermutlich auch das Ende von Tangerine Dream bedeuten. Doch hat er bzw. hat die Band ein reichhaltiges Erbe hinterlassen, mit dem sich zu beschäftigen zweifellos lohnt. Neben wunderbaren LPs und den Soundtracks zu diversen Hollywood-Filmen gehören z.B. auch die Musik zum Schimanski-Tatort „Das Mädchen auf der Treppe“ und aktuell ein musikalischer Beitrag zum Computerspiel „Grand Theft Auto V“ dazu.

Eine schöne Erinnerung: Edgar Froese/Tangerine Dream mit „Stratosfear“ (hier in einer Live-Version von 2007).

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Wilfried

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