Rory, Rory!

Cream wollten ihn, die Rolling Stones wollten ihn, Deep Purple wollten ihn – doch Rory Gallagher, ein „Star“ komplett ohne „Allüren“, wollte lieber unabhängig sein und sich und seiner Musik treu bleiben. Seine Musik, das war Bluesrock im weitesten Sinne, mal auf akustischer Basis, mal jazzig, mal swingend, mal hart rockend.

Rory Gallagher war ohne Zweifel ein Vollblutmusiker mit absolutem Seltenheitswert. Sein „Going to my hometown“ wurde Anfang der 1970er Jahre in jeder Diskothek gespielt und war dementsprechend auch ein fester Part auf den DJ-Nights in Jever. Der gebürtige Ire nahm in diesen Jahren einige – auch heute noch gut anzuhörende – LPs mit zunehmend komplexer werdenden Arrangements auf und gab in der 1977er Rocknacht des Rockpalast eines der Schlüsselkonzerte der Rockmusik.

An- oder besser getrieben vom Punk wurden seine Platten an der Wende zu den 1980er Jahren immer härter und roher, was leider weder ihm noch seinem Erfolg gut tat. Rory Gallagher reihte sich ein in die Schar der engsten Freunde von Jonny Walker und starb 1995 auf tragische Weise nach einer missglückten Lebertransplantation.

In Erinnerung blieben und bleiben jedoch dankens- und wünschenswerterweise seine Platten der 1970er Jahre und viele gute Konzerte. Insbesondere das Rockpalast-Konzert von 1977 hat Rockgeschichte geschrieben. Es ist mittlerweile zusammen mit anderen Auftritten auf einer DVD der Rockpalast-Redaktion erschienen, die einen Kauf unbedingt lohnt ↑. Einen so leidenschaftlichen, energiegeladenen und intensiven Auftritt hatte auch das Essener Publikum offensichtlich noch nicht erlebt. Allein die zunehmende Begeisterung des Publikums zu sehen macht einen wesentlichen Teil des Vergnügens aus, mit dem man sich Gallagher’s Saitenfeuerwerk auf seiner geliebten Stratocaster und seine kongeniale Band anschaut und anhört.

Auf Youtube ist derzeit der komplette 1977er Rockpalast-Auftritt von Rory Gallagher zu sehen, mitsamt den ersten drei Songs, die damals nur im Radio übertragen wurden, und allen zuweilen unfassbaren Versuchen des WDR, diesem aufregenden Ereignis Herr zu werden. Auch Nichtbluesrockfans ziehen vor dieser musikalischen Explosion den Hut: Rory Gallagher live und ungeschnitten in seinem wohl besten Konzert.

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Wilfried

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