Über den Tellerrand geschaut. Die Creamcheese Revival-Party in Düsseldorf

Für Samstag, den 26. April 2014, kündigt der Verein Creamcheese e. V. aus Düsseldorf eine erneute Revival-Party zum ehemaligen Düsseldorfer Kultclub.an. Nun gibt es inzwischen eine Vielzahl von Revival-Parties: Die Creamcheese-Party im letzten Jahr war für mich jedoch derart faszinierend, dass ich diesen Event jedem Musikfan empfehlen kann.

Die Gründe sind mindestens zweierlei. Mit seiner selbstkonzipierten High-end-Clubanlage (!) basierend auf vier Lautsprechersystemen und seiner exzellenten Musikauswahl schafft DJ Michael Krümmer und der Verein eine Atmosphäre,die wirklich nichts zu wünschen übrig lässt. Vom ersten Song (den ich nicht kannte) bis zum letzten war jedes Stück einfach immer so, dass man keinen Ton missen wollte.

Kristallklare Becken, reinste Bassläufe und eine Präsenz der Musik, die ich so noch nie in einem Club wahrgenommen habe. Ginger Bakers Schlagzeugsolo aus „Do what You like“ von Blind Faith scheint auf der Tanzfläche stattzufinden und du selbst stehst mittendrin. Ja so muss es sein! Hinzu kommt eine Lightshow, nette Gäste, kreative musikalische Übergange und vor allem das hohe Engagement des Vereins, der sehr viel Arbeit aufwendet, um eine mögliche authentische Atmosphäre zu zaubern.

Wer mehr zu diesem Event wissen möchte, kann sich gerne bei mir melden. gisbert.wegener@t-online.de

Die folgenden Informationen stammen von der neuen Facebook Seite des Vereins und düfen auch auf dieser Seite veröffentlicht werden:

Düsseldorf 1967. In diesem Jahr eröffnet das Creamcheese, eines der legendärsten Lokale der Altstadtszene.

Gegründet von Hans-Joachim und Bim Reinert – konzeptionell gestaltet von dem Bildhauer Günther Uecker, dem Filmemacher Lutz Mommartz und dem Allround-Künstler Ferdinand Kriwet – entstand in der Düsseldorfer Neubrückstraße die für damalige Verhältnisse wohl spektakulärste und originellste Kneipe der deutschen Szene.

Angefangen bei der Ausstattung, wie etwa einer 20m langen Theke (damals ein absolutes Novum) mit Spiegel-Lamellen Rückwand, den bis zu 24 laufenden Fernsehern, einer zum Podium erhobenen Tanzfläche über der zum ersten Mal ein Stroboskop vielfach zum Einsatz kam, oder diverser Kunstobjekte wie einen Riesennagel als Objekt von Uecker, machte das Creamcheese wohl zur intellektuellsten Kneipe in der Zeit der End 60er.

Weit über Düsseldorfs Stadtgrenze hinaus bekannt, stand der Name Creamcheese für einen progressiven Musiksound. Die hier aufgelegten Vinyl Scheiben waren nirgends sonst in Düsseldorf zu hören, oder falls doch, waren sie im Creamcheese schon lange wieder „out“. Frank Zappa und Greg Lake ließen sich gelegentliche Visiten nicht nehmen. Die damals noch unbekannten Bands „Sweet Smoke“ und „Tangerine Dream“ hatten dort ihre Auftritte.

Wer heute jemanden trifft, der Gruppen wie Dr.Z, Duffy, Sperrmüll, Steel Mill, Jericho, Twenty sixty six and then, Carmen, Xit, Neutrons, Kin Ping Meh, Neu oder Esperanto kennt, kann sicher sein, einen anderen Creamcheese-Gänger vor sich zu haben.

Zu hören waren nicht nur außergewöhnliche Stücke der oben aufgeführten Gruppen, sondern auch bekannte Bands wie Iron Butterfly, Camel, Pink Floyd, Birth Control, Supertramp, Genesis, Deep Purple und Frank Zappa, welcher mit „Suzie Cream Cheese“ den Namen für den Insider Treff lieferte. Der Ruhetag am Dienstag war „Trauertag“, da man sich sonst täglich dort traf. Das spricht für die Individualität und Qualität der Musik.

Das Creamcheese zog nicht nur Musik- und Tanzbegeisterte in seinen Bann, sondern auch illustre Gäste wie Joseph Beuys, Anatol & Günther Uecker zählten zum Stammpublikum. Angeregt durch die damaligen Besitzer Bim und Achim Reinert fanden diverse „Kneipentheater“- Aufführungen statt.

Quelle: https://www.facebook.com/pages/Creamcheese-eV/1425522487690364?fref=ts

Gisbert Wegener

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3 Gedanken zu „Über den Tellerrand geschaut. Die Creamcheese Revival-Party in Düsseldorf“

  1. Hallo, ich suche Uwe und Hardy aus Essen, die wie ich in der Zeit von 1973–1977 die Samstage oft im Creamcheese verbrachten. Wir tauschten uns über Vinyl-Raritäten aus und fuhren meistens mit der letzten S-Bahn nach Essen zurück. Sie standen meist am Tresen in der Nähe des besten DJs Günter Leyl.

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