Die Umsatzzahlen von Schallplatten schießen derzeit durch die Decke, 53 Prozent Mehrumsatz in Großbritannien, 26 Prozent Mehrumsatz in den USA, 2,4 Prozent in Deutschland (von einem ohnehin schon hohen Niveau aus). Laut dem Rolling Stone könnte der Vinyl-Boom dafür sorgen, „dass Schallplatten den Plattenfirmen 2017 so viel Geld einbringen wie seit den 1980ern nicht mehr“ ↑.
Auch wenn die Vinyl-Verkaufszahlen immer noch weit von den einstigen Umsätzen entfernt sind, so stellt sich doch die Frage, ob die künstlerische Entwicklung der Plattenhüllen mit der wieder wachsenden Produktion mithalten kann. Die meisten Bücher zum Thema Plattencover (z.B. vom rührigen Taschenverlag wie etwa 1000 Record Covers, Jazz Covers, Art Record Covers) haben einen eher nostalgisch-musealen Einschlag. Über die Plattencover der neuesten Generation wüsste man gerne mehr, denn „[…] Schallplattencover sind mehr als nur profane Schutzhüllen, sie sind immer auch Spiegel und Ausdruck ihrer Zeit. Wie die Musik auf einer Schallplatte, sprechen auch sie unsere Gefühle an – Liebe, Leben, Tod, Mode oder Rebellion. Viele Menschen verbinden mit einem bestimmten Cover auch eine ganz spezielle Situation oder Stimmung in ihrem Leben. Einige sind mindestens so legendär geworden wie die Musik, für die sie stehen, wie zum Beispiel Andy Warhols Arbeiten für die Stones und Velvet Underground“ (Taschen Verlag, 1000 Record Covers ↑).
Wilfried
P.S.: Nachtrag für alle Plattencoverfreundinnen und -freunde – die beachtenswerte Ausstellung Total Records. Vinyl & Fotografie kann in der C/O Berlin Foundation im Amerika Haus ↑ noch bis zum 23. April 2017 angesehen werden.